Einst galt Deutschland als die Apotheke der Welt. Pharma-Riesen wie Bayer und Merck sind hierzulande zu Hause. Kunden konnten sich stets über ausreichend Apotheken und eine flächendeckende Versorgung mit Medikamenten freuen. Der höchste Stand war im Jahr 2000 mit 21 592 Apotheken. Seitdem geht die Entwicklung stetig zurück. Aktuell gibt es noch 17.500 Apotheken. Eine Trendumkehr ist nicht zu sehen. Apotheker und pharmazeutisch-technische Assistenten erzählen, was ihnen das Leben schwer macht.
Stefan Neidl
Was die Apotheker auf die Barrikaden treibt
Wie viel ist Gesundheit wert? Bei weitem nicht genug, sagen deutsche Apotheker und fordern eine bessere Vergütung. Ein Jahr nach einer großen Protestaktion in Kulmbach beklagen Inhaber, politische Sprecher und Lehrer über ausbleibende Besserungen. In ihnen kocht es.
Rund 50 Menschen stehen in weißen Kitteln in der Klostergasse vor der Zentralplatz-Apotheke in Kulmbach. Sie pfeifen. Sie schwenken Schilder mit Sätzen wie: „Wir hängen uns rein. Die Regierung lässt uns hängen.“, „Noch sind wir immer für Sie da“ und „Arzneimittelversorgung darf kein Glücksspiel sein“.
Sie alle sind Apotheker oder Pharmazeutisch-technische Assistenten (PTA) und demonstrieren am damaligen 14. Juni 2023 für bessere Arbeitsbedingungen. Heute, fast ein Jahr später, hat sich an der Situation nicht viel verändert. Außer für Alexandra Mergenthaler. Sie hatte 2017 die Zentralplatz-Apotheke übernommen und den Weg in die Selbstständigkeit gewagt. Doch seit 30. September 2023 ist der Laden leer. Anstelle von Medikamenten kleben nur weiße „Zu vermieten“-Pappkartons in den Schaufenstern.
Der Verkehr fließt an einem frühen Kulmbach-Morgen in der Klostergasse vorbei. Es ist laut. Die aufgehende Sonne spiegelt sich in den Schaufenstern der ehemaligen Zentralplatz-Apotheke. Anstelle von Medikamenten im Schaufenster kleben dort nur weiße „Zu vermieten“-Pappkartons. Alexandra Mergenthaler geht in flottem Schritt auf ihr ehemaliges Geschäft zu. Sie trägt einen blauen, eleganten Blazer, wirkt selbstbewusst. An die Proteste vor knapp einem Jahr kann sie sich noch gut erinnern. Die Stimmung war für sie eindeutig: „Den Apotheken-Mitarbeitern hat es gereicht. Das war klar zu merken.“
Kleine Apotheken besonders bedroht
Mit einem schweren Blick sieht sie in die leeren Regale. Der Eigentümer hat sie nicht aus dem Mietvertag entlassen, noch ist der Laden ihrer. Einst holten sich Menschen hier ihr Aspirin, Antibiotika und Analgetika, heute stehen nur noch Eimer, Kartons, Flaschen, Werbeartikel und Aufsteller unaufgeräumt herum. Der Strom funktioniert, der Laden ist hell erleuchtet. Man kann nur erahnen, wie gemütlich und einladend es in der einstigen Apotheke einmal war.
Mergenthaler ist mit ihrer Entscheidung die Apotheke aufzugeben im Reinen. „Ich habe schon irgendwann gespürt, dass es keine Zukunft mehr hat.“ Sie zählt die Ursachen für die Schließung auf: Wirtschaftlichkeit, Fachkräftemangel aber auch persönliche Gründe. „Dann kamen auch noch die Lieferengpässe hinzu.“ Sie konnte bestimmte Medikamente gar nicht mehr anbieten, andere musste sie im Vergleich zur Konkurrenz teuer einkaufen. Leicht gefallen ist ihr der Schritt nicht, sagt sie. In einem letzten Rettungsversuch hat sie Hilfe bei einem Apothekenberater gesucht. Doch es kam dann doch nur die Schließung in Frage.
„Ich war schon gern Chefin“, sagt Mergenthaler. Und sie hätte ihre Apotheke auch gern weitergeführt. Aber am Ende war das Risiko von fehlendem Personal und zu geringen Margen einfach zu groß. Doch die Rahmenbedingungen hätten sich verändert. Die politischen Entscheidungsträger zu spät oder gar nicht reagiert.
Kaum Lohnerhöhung seit 20 Jahren
Hat Alexandra Mergenthaler Recht? Hans-Peter Hubmann ist der Bundesvorsitzende des Deutschen Apothekerverbandes. Als Inhaber von Apotheken kennt er die Probleme, die Apotheker plagen: „Wir sind seit 20 Jahren von der Honorarentwicklung und von der wirtschaftlichen Entwicklung abgekoppelt. Und mittlerweile sagen viele: Es lohnt sich nicht mehr.“ Die Apothekenvergütung ist in der Arzneimittelpreisverordnung festgelegt. Es wurde seit 2004 nur ein einziges Mal minimal angepasst. Gerade in Zeiten hoher Inflation sorgt dies für Unmut unter den Apothekern und Mitarbeitern. Den Gürtel schnallen viele immer enger.
Hubmann wirkt ruhig, aber ernst. Zuständig für eine Besserung der Situation wäre das Gesundheitsministerium und Karl Lauterbach. Aber dieser hat für Hubmann andere Prioritäten: „Lauterbach will die Amerikanisierung des Gesundheitswesens wo vieles bagatellisiert wird.“ Dadurch entstehe aber auch eine Zwei-Klassen-Medizin. „Eine für die, die es sich leisten können. Und eine grottenschlechte für die, die nichts haben“, sagt Hubmann.
Kritik an Plänen des Gesundheitsministers
Der Gesundheitsminister polarisiert. Heike Mösch ist schon seit 1996 Apothekerin. Seit 25 Jahren arbeitet sie in der Fritz-Apotheke. Sie kämpft leidenschaftlich für ihren Beruf und hat schon an mehreren Streiks teilgenommen. Für Karl Lauterbach hat sie kein gutes Wort übrig: „Wir würden uns wünschen, dass unser Gesundheitsminister endlich mal aufwacht und merkt, was in der Apotheke wirklich passiert.“
Es ist Mosch anzumerken, dass wie sehr sie sich ärgert. „Er kommt dann mit neuen Ideen. Jetzt zum Beispiel Apotheke-light. Aber das verursacht noch höhere Kosten.“ Überhaupt sei diese Idee ein Widerspruch zum Prinzip in jeder Apotheke ein Apotheker.“ Mosche erklärt den Begriff, dass in diesen Filialen keine Rezepturen mehr hergestellt werden. Sie würden von einer PTA betreut. Ein Apotheker ist höchstens zur Beratung über Telefon oder Mail erreichbar.
Ihre Sprache wird schneller, sie kommt in Rage. Mit ihren Händen beginnt sie wedeln. „Es soll telematisch überwacht werden. Ich frage mich immer noch, was der Begriff bedeutet. Es muss am Ende wieder ein Apotheker kontrolliere. Ich verstehe nicht, was daran light sein soll.“
Gesundheitsminister Karl Lauterbach plant verstärkt auf Telepharmazie zu setzen. Demnach soll es Hautapotheken mit mehreren Filialapotheken geben. Ein Apotheker würde von der Hauptapotheke aus die Filialapotheken aus der Ferne, also telematisch, überwachen. Bundessprecher Hubmann erteilt dem eine Absage: „Das ist ein Skandal. In keinem europäischen Land gibt es Apotheken ohne Apotheker. Genauso gut könnte ich Politik ohne Politiker machen.“ Eine Anspielung auf Politiker Lauterbach.
Die Fritz-Apotheke liegt im Kulmbacher Einkaufszentrum. Es wird 12 Uhr, die Menschen haben Mittagspause. Viele holen sich an der Promenade etwas zu Essen, kommen dabei an der Apotheke vorbei. Dementsprechend ist sie gut besucht. Als Mösch redet, hören ihr einige Kunden zu. Sie erntet Nicken. Öffentlich will aber keiner was sagen.
PTA verliert „Fight for Talents“
Idyllisch in der Altstadt von Kulmbach liegt der Langheimer Amtshof. In dem über 400 Jahre alten barocken Prachtbau ist die PTA-Schule untergebracht. Mit Hofmauern, den weiten Gemäuern und der Steinbauweise wirkt es wie aus einem Märchenbuch. Die Schüler nennen es auch gerne „Das Hogwarts für PTA“.
Edgar Gräf ist der Schulleiter. Er wirkt freundlich. Mit Spitzhut und weißem Bart könnte er als Albus Dumbledore von Kulmbach durchgehen. Gräf spricht langsam und heiser. Sein fränkischer Akzent fällt deutlich auf.
Pro Jahr bildet die PTA-Schule 100 Schüler in zwei Jahrgangsstufen aus. Aber in den vergangenen Jahren sind die Bewerberzahlen rückläufig. „Wir befinden uns längst im Fight for Talents“, sagt Gräf. Geburtenschwache Jahrgänge und Fachkräftemangel haben eine Konkurrenzsituation um Auszubildende verursacht. Und die PTA scheint den Kampf zu verlieren.
Die Schulausbildung dauert zwei Jahre. In dieser Zeit bekommen die Schüler keine Vergütung. In Kombination mit der lange nicht erhöhten Entlohnung für pharmazeutisch-technische Assistenten verliert der Beruf an Attraktivität.
Gräf spricht ohnehin sehr langsam aber diese Sätze betont er ganz besonders: „Konkret helfen würde eine Ausbildungsvergütung für PTAs. Dieser Mangel muss endlich weg.“ Junge Menschen würden sich sonst anderen Zweigen als der öffentlichen Apotheke oder gar ganz anderen Branchen zuwenden. Die Folge wäre eine Verschärfung des Fachkräftemangels. Gräf hatte kürzlich einen besonderen Auftritt: In Berlin war er im Gesundheitsausschuss eingeladen, um über die Situation an Apotheken und insbesondere in der Ausbildung zu reden. Viele Fragen, je drei Minuten Zeit zu antworten. Sichtlich stolz berichtet der Schulleiter von der Einladung. Durchaus konstruktiv waren Fragen und Gespräche für ihn.
Egal ob Bundessprecher, Apothekenangestellte, Inhaber oder Lehrer: Sie alle fordern Reformen, eine Verbesserung der Bedingungen. Gerade am Land droht ein Apotheken-Sterben. Mergenthaler hofft, dass die Politik die Probleme erkennt und einlenkt. Sonst könnten bald in noch mehr Apotheken „Zu vermieten“-Schilder anstelle von Medikamenten hängen.
Die Apotheken brauchen Taten, keine Helden
Ein Kommentar zu den Apotheker-Protesten von Stefan Neidl
Apothekerproteste. Krankenhausreform. Aufarbeitung der Corona-Politik. Cannabis-Freigabe. Suizid-Prävention. Karl Lauterbach kämpft auf vielen Schlachtfeldern. Seine Gegner sind zahlreich und kommen aus unterschiedlichen Lagern.
Vielleicht sieht er sich selbst als Ritter in strahlender Rüstung, der dem dreiköpfigen Cerberus aus Apothekern, Ärzten und Markus Söder als Gegner seiner Cannabis-Legalisierung die Häupter abschlagen muss. Manchmal scheint das Monster sogar wie eine Hydra etliche Köpfe mehr zu haben. Tatsächlich ist Lauterbach aber Gesundheitsminister. Die Bürger, vor allem in medizinischen Bereichen, erwarten Taten von ihm.
Das Apotheken-Sterben hat erst begonnen
Gab es 2002 noch über 21 000 Apotheken sind es Ende 2023 nur noch 17 500. Tendenz sinkend. Das mag nach viel klingen. Aber die Apothekerdichte liegt bei nur 22 pro 100 000 Einwohner. Der Durchschnitt in der Europäischen Union liegt bei 32.
Dass immer mehr Apotheker das Risiko einer Selbstständigkeit scheuen, muss erschrecken. Gerade in ländlichen Gegenden drohen weiße Flecken. Die Alternative Online-Apotheke ist keine wirkliche Alternative: In Vergleichstests überzeugten sie fachlich nur bedingt. Gerade ältere Bürger sehnen sich nach dem menschlichen Kontakt und der persönlichen Beratung. Und wie wichtig Apotheken wirklich werden können, hat sich während der Corona-Pandemie gezeigt, als sie Masken verteilt, Schnelltests durchgeführten und sogar impften.
In Zeiten des Fachkräftemangels sollte ein Gesundheitsminister versuchen, die Attraktivität medizinischer Berufe zu stärken. Der „Fight for Talents“ mit anderen Branchen hat längst begonnen. Hans-Peter Hubmann, der Bundessprecher des deutschen Apothekerverbandes, hat erst kürzlich einen runden Tisch mit verschiedenen Interessensgruppen vorgeschlagen. Dies wäre eine Gelegenheit einmal direkt Argumente und Gegenargumente einer grundlegenden Apotheken-Reform zu besprechen.
Apotheker wollen gehört werden
Doch Lauterbach gefällt sich in der Figur des tragischen Einzelkämpfers. Immer neue Fronten bricht er auf in der unbeirrbaren Überzeugung, als Einziger das dringendste Problem zu kennen und die Lösung zu haben. Seine Antwort auf die Schließung von Apotheken und den Fachkräftemangel heißt „Tele-Apotheke“. PTAs sollen die Versorgung der Bevölkerung mit Medikamenten übernehmen können, ein Apotheker wäre nur noch aus der Ferne zur Beratung und Überwachung Ansprechpartner. Experten wie Hubmann bezweifeln, dass dies funktioniert.
Was die Apotheker momentan brauchen, ist ein offenes Ohr der Politik. Den Eindruck verstanden zu werden und gemeinsam mit Politik, Verbänden und Krankenkassen eine Perspektive zu finden. So dass es einen Ausweg aus dem vermeintlich finsteren Tal geben kann. Doch dieses Gefühl vermittelt der Gesundheitsminister überhaupt nicht. Er gefällt sich lieber weiter in der Rolle des einsamen Helden im Kampf für seine eigenen Vorlieben und eine, nach seinen Augen, besseren Welt.
Verbandsprecher warnt vor Apotheken-Sterben
Steigende Kosten, Fachkräftemangel, Bürokratie. Deutsche Apotheker führen immer lauter Klage über ihre wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. In einem Interview mit der Akademie für Neue Medien fordert der Verbands-Vorsitzende Hans-Peter Hubmann von der Politik Reformen. Er sieht tausende Apotheken in ihrer Existenz bedroht.
Ohne Maßnahmen der Politik drohen bis zu 1000 Schließungen pro Jahr. Für den Vorsitzenden des Deutschen Apothekerverbandes wird sich der Trend fortsetzen: „Wir könnten in die Schließungswelle von 700 bis 1000 pro Jahr kommen. Es könnte wirklich weiße Flecken geben.“
Darum stellte der Vorsitzende des Deutschen Apothekerverbandes Hans-Peter Hubmann zwei klare Forderungen an die Politik: „Wir brauchen mehr Handlungsfreiheit und eine Anhebung der Vergütung.“ Dies sei notwendig, um die Aufgaben zu erfüllen und genügend Personal finden und bezahlen zu können. „Es geht vor allem um die Verbesserung der Entlohnung unserer Mitarbeiter“, sagte Hubmann.
Konkurrenzkampf um Mitarbeiter
Der Fortbestand von Apotheken sei bedroht, da in den vergangenen 20 Jahren die Vergütung nur um zehn Prozent gestiegen sei. Gleichzeitig hatte es starke Preissteigerungen gegeben. „Uns wandern die Leute aus den Apotheken in Industrie oder Krankenkassen ab“, erklärte Hubmann.
Dadurch fänden viele Apotheker keine Nachfolger. „Inhaber arbeiten 50 bis 60 Wochenstunden und tragen ein hohes Risiko. Viele bevorzugen eine gute Angestelltenstellung.“ Leistung müsse sich lohnen, sagte Hubmann: „Ebenso muss sich Selbstständigkeit lohnen.“
Aufgrund der Konkurrenzsituation unter den Apotheken und zu Krankenhäusern um die besten Leute, ist ein genereller Mangel an Fachkräften oft ein Grund für die Schließung. Augenblicklich gibt es noch 17 500 Apotheken in Deutschland: Der tiefste Stand seit 40 Jahren. 2023 kamen auf 62 Neueröffnungen 559 Schließungen. Wegen des Fachkräftemangels plant Gesundheitsminister Karl Lauterbach Filialen von pharmazeutisch-technischen Assistenten (PTA) führen zu lassen. Ein Apotheker soll sie über Internet und Telefon beaufsichtigen und beraten. Hubmann erteilte dieser Idee eine Absage: „Genauso gut könnte ich Arztpraxen ohne Ärzte oder Flugzeuge ohne Piloten erlauben. Nur Apotheker haben den notwendigen Sachverstand, das gesamte komplexe Wesen der Arzneimittelvergabe und Beratung wirklich sinnvoll zu gestalten.“
Als weiteres Problem nennt Hubmann die Lieferengpässe von Medikamenten. Insgesamt seien mehr als 1000 Präparate betroffen. „Im letzten Winter waren es Fiebersäfte und Antibiotika. Mittlerweile wechselt das Problem kreuz und quer durch den Gemüsegarten.“ Das Spektrum reiche von Blutdruck-Medikamenten über Nierenmittel und Insuline bis hin zu Krebsmitteln.
Deutschland hat Standort-Nachteile
Die Herstellung bestimmter Rohstoffe belaste die Umwelt. Dies verstoße gegen die oft hohen Standards in Deutschland. „Also verlagern wir das Problem und lassen das Länder wie China oder Indien produzieren, wo Umweltstandards keine Rolle spielen“, sagte Hubmann.
Dazu kämen hohe Lohnkosten in Deutschland: „Gesundheit ist zwar das wichtigste im Leben, aber sie darf nichts kosten.“ Doch wenn der Arbeitende nicht gesund sei, kann er auch keine Leistung erbringen. „Das ist Sparen am falschen Ende“, erklärt der Vorsitzende des Deutschen Apothekerverbandes.
Hubmann forderte ein Soforthilfepaket. Dazu gehören eine Anpassung des Fixums, dem festen Pauschalbetrag pro Rezept, um mindestens zwei Euro und eine Absenkung des Kassenabschlags, also dem gesetzlich vorgeschriebenen Rabatt an die Krankenkassen. Spezialleistungen, wie Rezeptur, Notdienste und Dokumentationspflichten, sollen besser bezahlt werden.
Zur weiteren Entlastung von Apothekern und PTAs forderte er mehr Handlungsfreiheiten und weniger bürokratische Auflagen. Außerdem forderte Hubmann eine Stärkung der Ausbildung an Universitäten und PTA-Schulen.
Waldbad startet in letzte Saison vor Beckenumbau
Das Freibad in Grafenwöhr geht in seine 47. Saison. Diese ist etwas ganz besonderes: Denn im Herbst wird das Fliesen-Becken durch Edelstahl ersetzt. Auch am Umfeld soll viel passieren.
Pünktlich zu den Pfingstferien hat das Waldbad Grafenwöhr geöffnet. Ab sofort kann das Freizeit-Angebot mit Schwimmerbecken, Wasserrutschen, Tischtennis und Minigolf genutzt werden. Bekannt in ganz Deutschland sind ohnehin schon die Beach-Volleyballfelder: Teams aus der ganzen Republik spielten hier schon am beliebten Waldbadcup um die beiden Pokale.
Aber diese Saison ist eine ganz besondere: Denn der Fliesen-Boden gehört bald der Vergangenheit an. Seit der Eröffnung 1978 ist das türkis-blaue Becken ein Markenzeichen des Freibades. Doch im Herbst soll moderner Edelstahl kommen. Billig ist er nicht: Eine genaue Kalkulation steht aus, aber das Becken wird im niedrigen Millionen-Bereich liegen.
Dazu wird das Umfeld des Beckens neu gestaltet. Auch der Sprungturm muss weichen, denn er erfüllt aktuelle Sicherheitsvorschriften nicht mehr. Dafür kommen Metall-Sprungtürme. Um genug Zeit für die Arbeiten zu haben, könnte das Bad schon Anfang September schließen und 2025 etwas später öffnen.
Bürgermeister Edgar Knobloch freute sich, dass die Saison bei angenehmen 23 Grad nun losgeht. Der Pfingstmontag war lange bewölkt und klärte nachmittags auf. Am ersten Tag besuchten 191 Gäste das Waldbad. Rettungsschwimmerin Annalena Stobitzer zeigte sich durchaus zufrieden mit dem Saisonstart.
Das Hogwarts von Kulmbach
Die Apothekenzeitschrift „Ad Hoc“ betitelte die PTA-Schule im Langheimer Amtshof einst als schönste von Deutschland. Und tatsächlich kommt richtiges Harry Potter-Feeling in dem barocken Prachtbau auf. Im Podcast „Job-Journey“ erklärt Schulleiter Dr. Edgar Gräf warum die Schule so besonders ist und was die Ausbildung ausmacht.