Braukunst 4.0 im historischen Ambiente

Oberfranken hat die größte Brauereidichte Deutschlands. Viele Dörfer haben mindestens eine Brauerei. Auf dem Biermarkt herrscht Konkurrenzkampf. Großbrauereien kaufen kleine Betriebe auf. Wer in diesem Wettbewerb überleben möchte, muss kreativ werden und mit der Zeit gehen. In Kulmbach ist die Brauerei AG ansässig, einen Ort weiter in Trebgast die Brauerei Haberstumpf. Mit neuen Ideen blickt das Team in die Zukunft.

Posted by Karsten Babucke in Essen & Trinken, Genuss & Leben, Orte & Freizeit, Unser Oberfranken
„Ich bin auf der Reise geboren und ich werde auf der Reise sterben.“

„Ich bin auf der Reise geboren und ich werde auf der Reise sterben.“

Kevin Pazdera ist seit 2019 selbstständig. Er reist mit zwei
fabrikneuen Retrofoodtrucks durch die Region. Vom Coburger
Weihnachtsmarkt bis hin zur Michaeliskirchweih nach Fürth.
Pazdera stammt aus einer großen Schaustellerfamilie mit über 30
Angestellten. Eigentlich gibt es ihn aber schon viel länger auf dem
Weihnachtsmarkt.


Seit wann sind sie auf dem Coburger Weihnachtsmarkt und wie hat sich dieser über die Jahre verändert?
Ich selbst bin seit 2019 auf dem Weihnachtsmarkt, meine Eltern seit 45 Jahren. Wir haben alle Varianten mitgemacht: Von unserem eigenen Imbiss 1976 bis hin zu den Stadthütten. Der Weihnachtsmarkt hat auch schon am Schlossplatz stattgefunden.
Seit er am Marktplatz stattfindet, ist er einer der schönsten in unserer Region.


In dieser Zeit haben Sie sicher spannende Geschichten erlebt. Ist Ihnen da was Besonderes in Erinnerung geblieben?
Geschichten gibt es mehr als genug. Gute und schlechte. Das schönste für uns ist es dem Besucher ein paar schöne Stunden zu bereiten. Sie sollen den Alltag vergessen und einfach nur Spaß haben. Egal wie stressig es für uns ist oder wie unhöflich auch einzelne Kunden sein mögen. Franz Josef Strauß hat mal gesagt und das ist unser Leitfaden: „Lärm, der von einer Kirmes ausgeht, ist kein Lärm, sondern ein Ausdruck von Lebensfreude“.


Und gibt es bei diesem „Lärm“ auch gefährliche Situationen?
Sowas kommt in der Tat ab und zu vor, aber bei uns selbst Gott sei Dank noch nie. Schausteller achten sehr darauf, eine brenzlige Situation so schnell wie möglich aufzulösen.


Gab es für Sie als „Schaustellerkind“ je einen anderen Berufswunsch oder war immer klar: Das möchte ich auch!
Ich bin auf der Reise geboren und ich werde auf der Reise sterben.
Trotz meiner Ausbildung zum Elektiker war mir schon immer klar: Auch ich werde Schausteller. Dieser Job funktioniert nur, wenn man ihn mit Herzblut macht. Seit 2018 bin ich in einer neuen Beziehung, mit einer Frau die meine Leidenschaft für die Schaustellerei teilt. Sie könnte sich auch nichts anderes mehr vorstellen. Auch wenn die Zeiten für uns immer schwieriger werden. Viel Arbeit. Wenig Freizeit.


In den letzten zwei Jahren musste die „Reise“ ja pausieren: Können Sie uns
einen Einblick in diese Zeit geben?

Die letzten zwei Jahre waren für uns die Hölle. Es gibt nur minimale Hilfen, unsere Unkosten bleiben aber gleich. Als Beispiel: Man nimmt jemanden 90% seines Gehaltes weg und er soll gleichzeitig so Leben wie bisher. Alle Unkosten bleiben nämlich unverändert. Und vieles wird sogar teurer. Allen Schaustellern ergeht es so.
Es gab zwar in den vergangenen beiden Jahren riesige Veranstaltungen, aber Volksfeste waren verboten. In dieser Zeit habe ich mit meiner Firma Verluste in sechsstelliger Höhe gemacht. Das werden wir wohl nie wieder ausgleichen können.

Und haben Sie sich in der Zeit überlegt was anderes zu machen?
Einen neuen Job annehmen ist nicht möglich. Ab und an gibt es doch kleinere Veranstaltungen, die man annehmen muss. Wenn man diese nicht wahrnimmt, verschwindet man eben ganz von der Bildfläche.


Deshalb haben Sie sich auch entschieden ihren Stand an der diesjährigen
Version des Weihnachtsmarkts aufzubauen: Wie läuft es am neuen Standort?

Es läuft ganz gut. Wir können ein bisschen Geld verdienen und so doch die ein oder andere Rechnung bezahlen. Aber kein Vergleich zum Weihnachtsmarkt. Wir haben investiert, um unsere Geschäfte aufzumöbeln und Ware zu bestellen. Dann fällt es der Regierung kurzfristig ein, dass Weihnachtsmärkte nicht stattfinden dürfen. Da ist für uns eine Welt zusammengebrochen. Uns fehlt die Perspektive wie es
weitergehen soll. Es wird wohl mit Sicherheit 2022 auch keine Volksfeste geben und unsere Schulden werden ins Unermessliche steigen. Es ist auch nicht gerecht, dass wir schon um 18 Uhr schließen müssen während die „Normale“ Gastro bis 22 Uhr öffnen darf.


Was wünschen Sie sich für das Jahr 2022?
Wir Schausteller wünschen uns, dass das alles endlich ein Ende hat. Wir wünschen uns, dass Volksfeste wieder erlaubt werden, wir wieder arbeiten dürfen und wir endlich wieder unser Leben leben können.

Kevin Pazdera bei der Arbeit am neuen Standort Albertsplatz
„Uns fehlt die Perspektive wie es weitergehen soll“

Posted by Willy Rebhan in Unser Oberfranken
Ein soziales Projekt im Kampf gegen die Bürokratie

Ein soziales Projekt im Kampf gegen die Bürokratie

Das Mehrgenerationenhaus in Kulmbach ist ein Segen für die ganze Region. Vorbildlich kombiniert die Einrichtung Kinderbetreuung, Integration und Angebote für Senioren. Beispielgebend. Richtungsweisend. Ganzheitlich. Doch die Förderung lässt zu wünschen übrig. Was der Leiterin die Arbeit erschwert: Ein Wust an Bürokratie, zu wenig Geld, zu viele unklare Regeln. Fast jeder Antrag gleicht einer wissenschaftlichen Arbeit. Das muss sich deutlich bessern. 

Dabei hat dieses Projekt so viel Nutzen und Mehrwert für gesellschaftliche Randgruppen zu bieten. Ehrenamtliche Sprachpaten unterstützen Geflüchtete bei Alltagsfragen. Sie helfen bei schulischen Angelegenheiten, bereiten auf Deutschprüfungen vor oder telefonieren mit Ämtern und potenziellen Arbeitgebern. Die Liste ließe sich endlos fortführen.

Kurzum: Von dem, was die Kulmbacher Institution leistet, profitieren viele benachteiligte Menschen. Das Klima dort wirkt herzlich und eröffnet Perspektiven. Die geflüchteten Frauen fühlen sich sichtlich wohl in der vertrauten Atmosphäre mit den Sprachpaten. Ein weiterer Vorteil: Ihre Kinder werden nicht als störend empfunden, sondern sind willkommen. So gelingt Integration. 

Das Konzept bietet einen gesamtgesellschaftlichen Nutzen. Das sollten staatliche Stellen auch angemessen honorieren. Mit einer Förderung, die für die Aufgaben ausreicht. Vor allem gilt es, die Anträge zu vereinfachen.

Laut einer bundesweiten Umfrage unter ehrenamtlichen Kräften vergeuden diese rund zwei Drittel ihrer Arbeitszeit mit Bürokratie. Auch die Datenschutz-Grundverordnung hat zusätzlichen Aufwand erzeugt.

In Summe eine Zumutung. Demotivierend. Nervig. Zeitraubend.

Ist es nicht so, dass die vormalige Große Koalition sich die Stärkung der Zivilgesellschaft auf ihre Fahnen geschrieben hatte? Die Realität: Für Initiatoren ist es oft schwer zu durchschauen, ob sie ihre Förderung auf Länder- oder Bundesebene beantragen müssen. Besser wäre eine große bundesweite Förderung, auf die alle sozialen Projekte Anspruch haben. Zudem ist das Mehrgenerationenhaus auf Spenden angewiesen. Von den Fördergeldern allein würde sich das Projekt nicht tragen. Daher muss der Bund ein deutlich größeres Fördervolumen bereitstellen und den Verwaltungsaufwand deutlich reduzieren. Nur dann werden mehr solcher Projekte entstehen. Und nur dann können davon mehr benachteiligte Menschen profitieren. Für die künftige Ampelkoalition sollte dies zur Pflichtaufgabe werden.

Ordner voll bürokratischer Pflichtaufgaben


Posted by Jennifer Schnell in Genuss & Leben, Jennifer Schnell, Unser Oberfranken
Gut. Besser. Praline.

Gut. Besser. Praline.

Wirklicher Genuss hat seinen Preis. So auch Pralinen. Ein Kommentar.

Posted by Michael Winkel in Essen & Trinken, Genuss & Leben, Unser Oberfranken
„Ich empfinde die Vielfalt der Menschen als bereichernd“

„Ich empfinde die Vielfalt der Menschen als bereichernd“

Das ausführliche Interview mit Elsbeth Oberhammer gibt’s hier im Podcast.

Im Mehrgenerationenhaus Kulmbach begegnen sich Menschen unterschiedlichen Alters und unterschiedlicher Herkunft. Die Geschwister-Gummi Stiftung hat das für die Region beispielgebende Projekt initiiert. Auch nach sechs Jahren als Leiterin der Einrichtung, gibt es noch Momente, die Elsbeth Oberhammer begeistern.

In welchen Momenten sind Sie besonders dankbar für Ihren Beruf?

Wenn ich zum Beispiel mit meiner Freundin Ikram [Besucherin des Mehrgenerationenhauses, Anmerkung der Redaktion] im Schnee spazieren gehe und sie sich so darüber freut, wie sehr der Schnee glitzert. Das ist einfach schön!

Waren Gemeinschaftserlebnisse wie dieses schon immer der Kern der Geschwister-Gummi-Stiftung?

Die Geschwister Gummi haben vor etwa 150 Jahren eine Stiftung zur Pflege von evangelischen Waisenkindern gegründet. Das erste evangelische Waisenhaus stand auch tatsächlich am Holzmarkt in Kulmbach und musste nach einigen Jahren erweitert werden. 1907 konnte dieses Haus hier eröffnet und bezogen werden. Damals auf der grünen Wiese vor den Toren der Stadt. 

Jetzt sind wir natürlich mittendrin! Vor etwa 25 Jahren ist das Kinderheim dann hier ausgezogen, weil die Bestimmungen sich verändert haben. Dadurch wurde Platz für neue Ideen. 

Wie hat sich das Projekt weiterentwickelt?

Wir wollten wieder was für Familien und Kinder verwirklichen. Also starteten wir mit dem familienfreundlichen Café. Hier treffen sich junge Familien und Mütter, um sich auszutauschen. Die Kinder können hier krabbeln, spielen und laut sein – und niemand stört sich daran. Und dann sind nach und nach die anderen Angebote ins Haus eingezogen. 

Welche sind das konkret?

Wir haben für viele Generationen ein Angebot. Wer handwerklich begeistert ist, gerne einen aktiven Ruhestand genießen möchte, kann sich in unserer professionell ausgestatteten Schreinerwerkstatt engagieren. Oder einen Schnitzkurs besuchen, sich von unseren Profis was zeigen lassen. Alle Werkstatt-Mitarbeiter basteln und werkeln regelmäßig – aktuell für unseren Weihnachtsmarkt zum Beispiel. 

In unserem Fairtrade-Café kommt man bei Kaffee und Kuchen gut miteinander ins Gespräch. Auch ehrenamtliches Engagement ist hier möglich: Als Sprachpate, Lernpate oder in unserem KuKaTz-Secondhand-Laden. Dort gibt es Babyausstattung, Spielsachen oder auch Klamotten für Kinder und Erwachsene zu einem kleinen Preis.   

Und im zweiten Stock ist unser Bildungsangebot. Musikgruppen für Kinder und für Mütter Sprach- und Sportkurse, wie etwa Pilates oder Rückbildung. Insgesamt ist also für jeden was dabei!

Elsbeth Oberhammer im Café des Mehrgenerationenhauses

Welches Ziel verfolgen Sie mit dem Mehrgenerationenhaus?

Meinen Auftrag sehe ich darin, für junge Familien ein adäquates Angebot zusammenzustellen und immer im Blick zu haben: Was brauchen unsere Familien im Moment? Das ist sehr spannend, weil sich das ständig verändert. 

Der andere Schwerpunkt dieses Hauses speziell ist das Thema Migration, Arbeit mit Geflüchteten. Da gibt es die Sprachpaten-Angebote und die Frauengruppe. Hier treffen sich arabische Frauen seit mehreren Jahren und sind unglaublich aktiv. Damit konnten wir einen guten Beitrag leisten, dass die Frauen und ihre Familien sich gut hier integrieren konnten. 

Nun gibt es ja leider immer wieder kritische Stimmen aus der Bevölkerung, was die geflüchteten Menschen angeht. Was entgegnen Sie diesen Kritikern?

Ich würde ihnen mitgeben, dass wir uns an unsere eigene deutsche Geschichte erinnern. Auch bei uns gibt es viele Menschen mit Fluchterfahrungen. Unser Besuch im Seniorenheim fand ich sehr beeindruckend. Die Senioren und Seniorinnen haben dort sehr bewegt von ihren eigenen Fluchterfahrungen erzählt und zu den geflüchteten Frauen gesagt: „Wir wissen, wie’s euch geht.“ Ich denke das tut unserer mittleren und jüngeren Generation ganz gut, da mal auf die eigenen Großeltern zu hören, die haben da manchmal mehr Empathie. 

Wenn man sieht, welchen Weg die Geflüchteten genommen haben und wie gut sie sich integriert haben, dann macht das Mut. Wir dürfen sie nicht alleine lassen. Müssen sie gut begleiten. Unsere Welt erklären. Und nicht voraussetzen, dass unsere Welt sich selbst erklärt.

Und es ist eine Chance! Bei uns fehlen so viele Arbeitskräfte. Da sage ich: Die Geflüchteten kommen doch wie gerufen. Wir brauchen sie ganz einfach. 

Ihr Beruf klingt wahnsinnig komplex. Bei all den unterschiedlichen Projekten, wie motivieren Sie sich täglich aufs Neue?

Ich empfinde die Vielfalt der Menschen hier als sehr bereichernd. Die engagierten Ehrenamtlichen, die Arbeit mit älteren Menschen, zu sehen, dass ich einer jungen geflüchteten Familie weiterhelfen konnte. Das erweitert meinen Horizont immer wieder. 

Oder die Selbsthilfegruppen. Seit einigen Jahren treffen sich hier Eltern von Kindern mit Autismus-Asperger-Syndrom oder anderen Beeinträchtigungen. Den Perspektivwechsel von der Seite der Erzieherin zum Blickwinkel der Betroffenen finde ich wahnsinnig wertvoll. Zu sehen mit welchen Hindernissen und Vorurteilen die Familien zu kämpfen haben, konnte ich mir zuvor nur schwer vorstellen. Und da auch mitzuhelfen, dass bei Institutionen, Einrichtungen und Behörden mal mehr der Gedanke entsteht: Wir sind eigentlich dafür da die Familien zu unterstützen, ihnen zu helfen. Und nicht zusätzliche Hürden aufzubauen und die Familien als Bittsteller kommen zu lassen.  

Welche Hürden werden den Familien da beispielsweise gestellt?

Eine Familie mit einem an Trisomie 21 erkrankten Kind musste etwa jährlich einen Bogen ausfüllen, dass diese Behinderung noch besteht. Das ist fast beleidigend für die Familie, denn sie wünschen sich ja nichts sehnlicher, als dass sich die Erkrankung einfach in Luft auflöst. Oder die Einrichtungen und Schulen lassen durchblicken, dass das Kind sehr anstrengend für den eigenen Betrieb ist. Statt zu fragen „Was braucht ihr von uns? Wie können wir euch helfen?“, wird kommuniziert „Das erwarte ich von Ihnen.“ Ich wünsche mir wirklich, dass es da in vielen Köpfen noch ein Umdenken gibt.


Posted by Jennifer Schnell in Genuss & Leben, Jennifer Schnell, Unser Oberfranken
Die Insel der Vergessenen

Die Insel der Vergessenen

Auf Steppvisite im Mehrgenerationenhaus

Elsbeth Oberhammer lädt herzlich ein.


Kulmbach. Das Janosch-Motiv im Eingangsbereich wirkt wie ein Versprechen. Eine bunt zusammengewürfelte Gruppe von Figuren strebt einem Zufluchtsort zu. Ihr Ziel könnte auch das  Mehrgenerationenhaus sein. Die Einrichtung ist Schutzhöhle und Unterschlupf für Gestrandete. Momentaufnahmen von einer Insel inmitten eines Meeres aus sozialer Kälte.

Elsbeth Oberhammer öffnet schwungvoll die gigantische Holztür. Ihr strahlendes Lächeln korrespondiert mit der freundlichen Atmosphäre in der Einrichtung. Das bedeutet aber nicht, dass die Leiterin keine Sorgen plagen würden. „Man braucht starke Nerven und Gelassenheit in diesen Zeiten“, sagt sie eher beiläufig. Oberhammer sitzt im Café des Mehrgenerationenhauses in Kulmbach. Ein Projekt, das zu einer Institution für all jene wurde, die in ihrem Alltag kämpfen müssen. Um Anerkennung. Unterstützung. Anschluss. Schlicht um ein Stück Menschlichkeit.

Für diese Menschen bietet die Einrichtung ein bisschen Heimat. Sie ist Familientreff, Sprachschule, Sporthalle, Second-Hand-Laden und Kreativ-Atelier in einem. Seit sechs Jahren hält Oberhammer das Haus zusammen. Und mit diesem die Besucher, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Rentner. Kinder. Geflüchtete. Einsame und Vernachlässigte. Vergessene und Gestrandete.

Die Chefin hat Spaß an ihrer Arbeit. Immer wieder lässt sie das durchblicken. Dennoch hätte sie Anlass, sich den Kopf zu zerbrechen. Gerade jetzt, in diesen schrecklichen Pandemie-Zeiten. Einige der Menschen, die hier Unterstützung erhalten, sind nicht geimpft. Sie können deshalb nur eingeschränkt an den Angeboten teilnehmen. Auch Oberhammer hat Mühe, den Überblick zu behalten. Denn die Corona-Regeln ändern sich fast täglich. Oft herrscht Unsicherheit, ob das Mehrgenerationenhaus noch in der Form öffnen darf, wie es vor der Pandemie möglich war. 

Dennoch schlagen sich die Ehrenamtlichen Seite an Seite mit ihrer Leiterin durch die Krise und die oft unklaren Bestimmungen. Besonders Geflüchtete sind schließlich nach wie vor auf Sprachkurse und Betreuungsangebote angewiesen. Die Pandemie setzt der Einsamkeit von Rentnern kein Ende, sondern verstärkt diese sogar noch. Deshalb bieten Second-Hand-Shop und Werkstatt gerade jetzt Zuflucht für diese Menschen.

Hole Rößler in der Werkstatt für Senioren und Jugendliche

Das Tolle ist, dass man hier für die Gemeinschaft arbeiten und zugleich eigene Projekte umsetzen kann.

Hole Rößler, Mitarbeiter der Werkstatt

Hole Rößler nutzt seit vielen Jahren die Kreativ-Werkstatt. „Das Tolle ist, dass man hier für die Gemeinschaft arbeiten und zugleich eigene Projekte umsetzen kann“. Rößler und seine Kollegen bauen beispielsweise Schuhschränke für die Diakonie oder kleine dekorative Holzfiguren, die im Familientreff für wenig Geld verkauft werden. Stolz zeigt er ein Miniatur-Klavier, an dem er gerade werkelt. „Es ist ein Mitbringsel für ein Konzert, zu dem wir eingeladen sind. Die Pianisten bekommen kein Geld, daher wollte ich ihnen als Dank ein kleines Klavier aus Holz basteln.“

Die Kreativ-Werkstatt liegt im Keller des Gebäudes. Dort arbeiten Rentner und Jugendliche. Für die Profi-Werkstatt nebenan ist eine Sicherheitsunterweisung notwendig. Bei Arbeiten mit der Stich- oder Kreissäge guckt immer ein erfahrenerer Handwerker den Neulingen über die Schulter. Nebenan ein großer Raum voller Holzschränke und Mal-Utensilien. Aquarell- und Öl-Farben, Bunt- und Gelstifte, Pappe und farbiges Papier. 

Im Second-Hand-Shop „KuKaTZ“ finden Eltern auch Kinderklamotten

Wer nicht zu Bastlern zählt, kann beispielsweise den Second-Hand-Shop ehrenamtlich unterstützen. Hier nehmen die Damen gebrauchte Kleidung,  Spielzeug und Kinderwagen an. Sie waschen und etikettieren die Ware, sortieren sie ein und verkaufen sie anschließend preiswert. Zunächst lag der Fokus auf den billigen Preisen. Inzwischen steht Nachhaltigkeit im Vordergrund. Das beobachtet Sibylle Gack. Sie hilft jeden Mittwoch im Shop aus. „Mein Mann ist gestorben, und ich habe mich zuhause gelangweilt. Ich wollte einfach wieder unter Leute. Dann bin ich hier hergekommen. Das Haus war voller Leben, und da habe sofort gewusst: Hier bin ich zuhause.“ 

Gerade Kinder kommen oft hierher. Sie berichten darüber, was sie erlebt haben. Und freuen sich selbstverständlich über die große Auswahl an Spielsachen. Gack berichtet, dass gut erhaltene Klamotten meist noch am Ankunftstag direkt wieder über die Ladentheke gehen. Inzwischen können die Frauen gar nicht mehr alle Spenden annehmen und unterbringen. Die vier Räume im zweiten Stock reichen bei weitem nicht mehr aus. Was im Mehrgenerationenhaus übrig bleibt, wird an die Diakonie oder zur Kleiderspende weitergegeben. So schließt sich die nachhaltige Kette. 

Mir macht es Spaß mit den Frauen zu sprechen, ihre Probleme zu hören und sie zu unterstützen.

Bettina Will, ehrenamtliche Sprachpatin

Bettina Will (zweite von links) genießt die gemeinsamen Treffen

Bettina Will kann ihrer Leidenschaft, zu unterrichten, auch nach ihrer Pensionierung weiter nachgehen. Als Patin bringt sie geflüchteten Frauen die deutsche Sprache bei. Verständnis-Barrieren gebe es eigentlich nie: „Wenn ich mal was nicht weiß, tippen wir es einfach ins Handy“. Aysha Mamo schwärmt von dem Kochabend, den die Frauen zusammen mit Bettina veranstaltet haben. Sie tischten traditionelle Gerichte aus ihren Heimatländern auf. „Hier ist es gut. Hierher kann ich immer  mit meiner Tochter kommen und erhalte Hilfe.“

Jedes Mal gibt es viele Fragen zu beantworten. Zur Agentur für Arbeit. Bei rechtlichen Konflikten. Bei Schulproblemen der Kinder. Sprachpatinnen wie Bettina Will unterstützen die Frauen, wo immer sie nur können. Die Frauengruppe. Das ist für Elsbeth Oberhammer ein wichtiges Stichwort. Ihre Herzensangelegenheit sozusagen. „Ich empfinde meine Frauengruppe als sehr bereichernd, weil sie auch meinen Horizont immer wieder erweitert.“ Frauen wissen die Atmosphäre im Mehrgenerationenhaus besonders zu schätzen. Sie sind endlich angekommen. Auf der Insel der Vergessenen.

Elsbeth Oberhammer unterstützt den Sprachkurs

Posted by Jennifer Schnell in Genuss & Leben, Jennifer Schnell, Unser Oberfranken
Coburger Weihnachtsmarkt – <br> Das Christkind schwebt digital ein

Coburger Weihnachtsmarkt –
Das Christkind schwebt digital ein

Von Willy Rebhan

Coburg –Der erste Glühwein macht Oberbürgermeister Dominik Sauerteig auch nicht fröhlicher. Obwohl er mit dem Christkind Marie Martin den traditionellen Coburger Weihnachtsmarkt eröffnet. Doch der Marktplatz ist verwaist. Keine Besucher. Kein Mandelgeruch. Keine Lichterketten. Die Eröffnungsfeier findet digital statt. Zum ersten Mal. Wegen der Pandemie. Da kommt kaum Stimmung auf.

„Dies stimmt uns sehr traurig. Der Coburger Weihnachtsmarkt ist ein Highlight im Veranstaltungskalender der Vestestadt.“ Bilanziert das Coburger Stadtmarketing, angesprochen auf die bayernweite Absage der Weihnachtsmärkte. Normalerweise präsentieren sich hier Dutzende von Schaustellern. Vier Wochen lang drängeln sich im Stadtzentrum Zehntausende.

Das bayernweite Verbot von Weihnachtsmärkten durch die Staatsregierung löste auch in Coburg Enttäuschung aus. Schon vorher war klar, dass zumindest die Eröffnungsfeier in diesem Jahr digital stattfinden sollte. Der Oberbürgermeister entschied in Abstimmung mit dem Stadtmarketing, den Bürgern zumindest ein bisschen Weihnachtsfeeling nach Hause zu bringen. Wegen der steigenden Fallzahlen hatte Sauerteig frühzeitig bestimmt, die Eröffnung vom Marktplatz in die Wohnzimmer zu verschieben.

Also diesmal keine Live-Atmosphäre, sondern nur „on demand“ – also jederzeit abrufbar. So kann es sich wenigstens jeder „Besucher“, wann immer er das sechsminütige Video abruft, gemütlich machen, den Glühwein erhitzen und zur Not auch mal auf Pause drücken, wenn das Telefon klingelt.

Ein bisschen Stimmung kommt trotzdem rüber. Der Kinderchor der Grundschule Neuses singt zur Eröffnung das Lied „Es ist für uns eine Zeit gekommen“. Im Hintergrund des Videos Coburger Panorama mit Blick auf die Ehrenburg und das Landestheater. Die Eröffnung ist in Form eines Dialogs aufgebaut, bei dem sich das Christkind und das Stadtoberhaupt über das Weihnachtsfest unterhalten.

Bei einer regulären Eröffnung hätte Marie Martin gerne „meinen Prolog über das Miteinander“ gehalten. „Darin geht es hauptsächlich um Liebe. Ich hatte die Bitte an alle Coburger, ihren Mitmenschen mehr Zuneigung und Herzlichkeit zu zeigen.“ Der Oberbürgermeister hätte seinen Bürgern gerne ein paar wohlmeinende Worte über die Bedeutung des Christfests mit auf den Weg gegeben. „An Weihnachten geht es auch ein Stück weit darum, sich auf das Gemeinsame zu besinnen.“ Sein Wunsch für die Adventszeit: „Die Gemeinschaft soll wieder mehr in den Vordergrund rücken. Weg vom Ich-bezogenen Denken. Hin zum Wir-Gefühl.“ Am Ende der virtuellen Eröffnungsfeier ertönt „Leise rieselt der Schnee“. Das macht dann doch noch ein wenig Lust auf Weihnachten.

Der Coburger Weihnachtsmarkt Podcast

Posted by Willy Rebhan in Genuss & Leben, Unser Oberfranken
Coburger Weihnachtsmarkt im Pandemiebetrieb –<br>                                                                                        Plan C wie Christkind und Corona

Coburger Weihnachtsmarkt im Pandemiebetrieb –
Plan C wie Christkind und Corona

Von Willy Rebhan

Coburg – Kerzenschein. Glühweinaroma. Mandelduft. Normalerweise zählt der Coburger Weihnachtsmarkt zu den schönsten in ganz Deutschland. Doch in Pandemie-Zeiten herrscht auch hier Tristesse. Obwohl die Verantwortlichen alles versuchen. Und schließlich bei Plan C landen. Plan C wie Christkind und Corona.

Verschlossene Buden. Das Kopfsteinpflaster glänzt nass und dunkel. Eine bedrückende Kulisse. Einsam ragt ein Weihnachtsbaum aus dem historischen Marktplatz empor. Wenn nicht Corona über dem Land lastet, sind Ambiente und Angebot für die Besucher jedes Jahr ein Sinneserlebnis. Hier treffen sich Menschen, um gemeinsam zu schlemmen, zu feiern und die vergangenen Monate noch einmal Revue passieren zu lassen.

Doch auch heuer wird daraus nichts. Wie schon im vergangenen Jahr müssen die Besucher auf Geselligkeit und Besinnlichkeit verzichten. Die Staatsregierung hat alle Weihnachtsmärkte untersagt. Wegen Corona. Für die Besucher traurig, desaströs für Budenbetreiber und Schausteller. Ihr wirtschaftlicher Schaden ist monströs. Der Maroni-Rilke bringt es auf den Punkt: „Was ich sonst in einer Stunde verdiene, dafür brauche ich jetzt mehrere Tage.“

Oberbürgermeister Dominik Sauerteig leidet mit den Budenbetreibern und Besuchern. „Vor einem Vierteljahr noch hat die Staatsregierung verkündet, dass heuer alle Weihnachtsmärkte stattfinden können. Er erinnert an die emotionalen Debatten: „Wir Coburger wurden geprügelt.“ Denn die Stadt hatte von vornherein geplant, den Zugang zum Markt eindeutig zu regeln und zu kontrollieren. Das Fazit der Diskussionen: Nur Geimpfte oder Genesene sollten Zutritt haben, damit die Menschen im Marktbereich keine Masken tragen müssen. Damit wähnten sich die Verantwortlichen auf der sicheren Seite.

Ralf Pazderas Stand steht auf dem Albertsplatz. Er führt den Vorsitz der Sektion Coburg im Süddeutschen Schaustellerverband. „Wir sind mit den Nerven am Ende“, sagt er. Denn für ihn fühlt sich die Situation doppelt und dreifach verzwickt an. Schon vor Monaten hatte er die Bestellung für den Glühwein und Hunderte Liter Glühbier aufgegeben. Extra eingebraut für seinen Stand. Kürzlich traf der Glühwein bei ihm und seinem Sohn Kevin ein. Da schwante ihm schon, dass er zu viel geordert hat. Seit dem 1. Dezember darf nun endlich verkauft werden. Der Geruch des Heißgetränks steigt verführerisch in die Nase. Dennoch Geselligkeit gleich null. Denn Trinken am Stand ist untersagt. Der Glühwein kommt in Flaschen auf den Tresen. „To-Go“.

Es gab auch mal einen Plan B. Er sah einen fast normalen Betrieb vor. Nur ganz so voll wie in den Vorjahren sollte es am Marktplatz nicht sein. Lediglich 1200 Personen wollte die Stadt gleichzeitig im Marktareal zulassen. Selbst als die Absage klar und unumstößlich war, suchten Verwaltung und Marketing nach Alternativen. Sauerteig ließ prüfen, ob nicht wenigstens ein Verkaufsmarkt möglich wäre. Im Hinterkopf hatte er vor allem die Händler. Sie drohten erneut auf ihrer Ware sitzen zu bleiben. Doch auch Plan B war rechtlich nicht umsetzbar.

In unmittelbarer Nachbarschaft zum Stand von Ralf Pazdera verkauft Sandra Sturm Getränke aller Art: Glühwein, Kakao, Eierpunsch und Feuerzangenbowle. Trotz des nasskalten Wetters reicht die Schlange bis zur Markthalle. Die Standbetreiberin strahlt vor Freude. Seit 30 Jahren ist sie auf dem Coburger Weihnachtsmarkt dabei. Sie zählt schon fast zum Inventar. „Erzähl doch deinen Freunden, dass wir jetzt auch Glühwein mit Schuss verkaufen dürfen“, sagt sie zu einer Besucherin.
In ihrem Stand ist sie gut beschäftigt. Schenkt Glühwein aus. Bäckt leckere Crêpes. Kredenzt  Gulaschsuppe im Brotlaib.

Alternativ hat die Stadt den willigen Standbetreibern zumindest mal angeboten, Ihren Stand am Albertsplatz, Anger oder am Kaufhof aufzustellen. Originalton Stadtmarketing: „Diejenigen, die das wünschen, können ihre Bude in der Innenstadt aufbauen.“ So steht zum Beispiel das „Coburger Hexenhaus“ mit allerhand leckeren Naschereien am Anger.

Auch Familie Rilke hat ihren Stand am Ketschenanger platziert. Hier gibt es heiße Maroni. Die werden auf einem kleinen Kachelofen gebraten. So bleiben auch Standbetreiber und Besucher warm. In normalen Jahren der Renner auf dem Markt. Maria Rilke ist erleichtert, dass sie überhaupt mit dabei ist. „Die Freude war riesig.“  Allerdings läuft das Geschäft nur schleppend.

Ein ganzes Stück weiter, gefühlte 20 Minuten Fußmarsch, hat Miriam Lange ihren Stand platziert. Hier hängen riesengroße Schinken von der Decke. Eng an Eng. In der Theke liegen Dutzende Pasteten. Die Auswahl ist groß: von der Gans, vom Schwein, vom Rind – für jeden Geschmack. „Wir holen hier immer unsere Wurst für Weihnachten. Das ist schon Tradition bei uns“, berichtet eine Besucherin. Sie ist offenbar froh, ihre geliebte Pastete zum Familienfest genießen zu können.

Viele Besucher und Standbesitzer wirken trotz der widrigen Umstände zufrieden. Immerhin ist ihnen trotz der bayernweiten Absage ein Markterlebnis beschieden. Zwar sind die Wege weiter, aber die Freude über ein wenig Gesellschaft dafür umso größer. Vieles ist anders als sonst. Und doch verströmen Glühweinaroma und Mandelduft ein wenig Atmosphäre. Wenigstens Plan C ist aufgegangen.

Posted by Willy Rebhan in Genuss & Leben, Unser Oberfranken
Tristesse statt Lichterglanz

Tristesse statt Lichterglanz

Von Willy Rebhan

In ganz Bayern hatten sich Menschen auf ihren Weihnachtsmarkt gefreut. Freunde treffen. Glühwein trinken. Leckereien genießen. Doch erneut die Enttäuschung. Bayernweit sind alle Weihnachtsmärkte abgesagt. Auch im Herzen von Coburg herrscht Tristesse statt Lichterglanz. Doch diese Entscheidung ist nicht nachvollziehbar. Soviel Doppelmoral schwer erträglich .

Klar, die Inzidenzen und Fallzahlen steigen weiter. Doch während Weihnachtsmärkte nicht einmal unter 2G-Plus-Regeln stattfinden dürfen, schert man sich andernorts wenig um die Pandemie. Beim Bundesliga-Spiel Köln gegen Gladbach sitzen, stehen und gröhlen mehr als 50.000 Menschen im Stadion. Ohne Abstand. Ohne Masken. Ohne Hemmungen. Klar, anderes Bundesland. Aber wieso muss angesichts einer deutschlandweiten Katastrophe wie Corona jede Landesregierung ihre eigenen Spielregeln durchdrücken?

In Bayern sind wir es gewohnt, immer die strengsten Auflagen zu haben. Es hatte sich schon angedeutet. Exakt einen Monat vor Heiligabend und eine Woche vor der geplanten Eröffnung die frostige Ansage: Der Coburger Weihnachtsmarkt ist abgesagt. Selbst die ausgeklügelten Maßnahmen der Stadt haben die Staatsregierung nicht überzeugt. Obwohl doch alles draußen, an der frischen Luft, stattgefunden hätte. Also nicht einmal dieses Hygienekonzept der Coburger, mit Netz und doppeltem Boden, reichte aus. Geimpfte und Genesene hätten sich sogar zusätzlich testen lassen.

Es wäre der richtige Schritt gewesen. Hin zum echten Leben. Und wieder trifft es diejenigen, die sich seit Beginn der Pandemie an alle Vorgaben halten. Abstand. Maske. Impfung. Trotzdem kein Weihnachtsmarkt. Doch ist das wirklich fair? Die Schausteller hatten bereits ihre Waren eingekauft und auf etwas Umsatz gehofft. Vor allem, weil sie bereits im vergangenen Jahr eine Nullnummer verkraften mussten. Viele Medien berichteten zurecht darüber, dass die Corona-Krise Künstler, Gastronomen und Selbstständige am härtesten trifft.

Nein, all das ist alles andere als fair. Und nochmals nein: Es war keine sinnvolle Entscheidung. Viele Coburger hatten sich auf ihren Weihnachtsmarkt gefreut. Nach knapp zwei Jahren Pandemie wäre das ein Signal der Hoffnung gewesen. Frei nach dem einstigen Trainer von Eintracht Frankfurt, Dragoslav Stepanovic. Jener pflegte nach Niederlagen zu sagen: „Lebbe geht weiter.“ Aber: Das Leben muss wohl noch ein bisschen warten. Solange, bis Politiker nicht nur panikartig reagieren, sondern ein Gespür für die Bedürfnisse der Bürgerinnen und Bürger entwickeln.

Posted by Willy Rebhan in Unser Oberfranken
Bamberg

Bamberg

Die Universitätsstadt Bamberg hat über 75 000 Einwohner. Die Altstadt ist seit 1993 als Weltkulturerbe in die Liste der UNESCO eingetragen. Sie besitzt den größten unversehrt erhaltenen historischen Stadtkern Deutschlands. Darüber hinaus ist Bamberg für sein Bier bekannt. Die Stadt verfügt heute noch über elf Brauereien. Eine besondere Spezialität ist das Rauchbier.

Beliebtes Touristenziel

Auch kulturell hat die Stadt Bamberg einiges zu bieten. Im Kalenderjahr 2016 übernachteten insgesamt über eine Million Touristen in Bamberg und Umland. Neben dem über der Stadt thronenden Bamberger Dom ziehen viele weitere Sehenswürdigkeiten Touristen aus aller Welt an.

Vom idyllischen Klein Venedig über die alte Hofhaltung und den Bamberger Reiter bis hin zur majestätischen Altenburg gibt es allerhand Bauwerke und Sehenswürdigkeiten zu sehen. Insgesamt verfügt Bamberg über 1200 Baudenkmäler. Als Erzbistum besitzt Bamberg eine Vielzahl an Kirchen. Für Spaziergänger und Jogger sind in den Sommermonaten die Grünflächen im Hain und die Erbainsel beliebte Ausflugsziele.

Große Veranstaltungsvielfalt

Der Veranstaltungskalender Bambergs ist prall gefüllt. Die Bamberger Kurzfilmtage im Januar, der Weltkulturerbelauf, die Calderón-Festspiele und der Weihnachtsmarkt sind nur ein Auszug aus dem reichhaltigen Veranstaltungsrepertoire der Stadt.

Sportbegeisterte können in der Brose-Arena regelmäßig Spiele des Basketball-Serienmeisters, Brose Bamberg, ansehen. Wegen der feurigen Stimmung in der „Frankenhölle“ wird die Stadt Freak City genannt. In der Konzert- und Kongresshalle gibt es neben den Bamberger Symphonikern viele weitere Auftritte bekannter Künstler zu sehen. Bamberg ist in jedem Fall immer eine Reise wert.

Mehr zu Bamberg: Tourist-Info

Bamberger Nachtwächter
Einzeltickets: 5-10 Euro
Öffnungszeiten: ab 19/21 Uhr
Treffpunkt: Geyerswörthstraße 5
Tel.: 0951 1892518 oder 0178 4265004
Internet: Nachtwächter

 

Top 5
Sehenswürdigkeiten

Bierschmeckertour Bamberg
Einzeltickets: 25,50 Euro
Kontakt: Geyerswörthstraße 5
Tel.: 0951 2976200
Internet: Bierschmecker Tour

ETA Hoffmann Theater
Einzeltickets: variabel
Öffnungszeiten Ticketverkauf: Di-Sa ab 11 Uhr; Mi 16-18 Uhr
Adresse: ETA-Hoffmann-Platz 1
Tel.: 0951 873030
Internet: ETA Hoffmann Theater

Fränkisches Brauereimuseum
Einzeltickets: ab 3,50-4 Euro
Öffnungszeiten: Mi-Fr 13-17 Uhr; Sa, So und Feiertag 11-17 Uhr
Adresse: Michaelsberg 10f
Tel.: 0951 53016
Internet: Brauereimuseum

Schiffsrundfahrt Fritz Kropf
Einzeltickets: 5-10 Euro
Abfahrtszeiten: Mai-Oktober 11-16 Uhr
Adresse: Kapuzinerstraße 5
Tel.: 0951 26679
Internet: Schiffsrundfahrt Kropf

Posted by FrederikEichstaedt in Orte & Freizeit