Abschlussprojekt 2024

von Sherin Keil



Eingang/Innenhof des historischen Gebäudes „Langheimer Amtshof“ – Heimat der PTA-Berufsfachschule Kulmbach



Wer die Einleitung lieber hören statt lesen will, kann das hier.
Einfach zurücklehnen und Audiodatei abspielen!




PTA‘s sind Mangelware. Die Ausbildung PTA ist spannend und vielseitig. Der Beruf PTA bietet viele berufliche Möglichkeiten.
 Um das beurteilen zu können, muss man zuerst wissen, was PTA überhaupt ist und bedeutet.

Das beantwortet der folgende Podcast.
 Gemeinsam mit zwei Gästen informiert Moderatorin Sherin Keil im Plauderton ausführlich über die PTA-Ausbildung.
 Zum Beispiel wie man PTA wird und was den Beruf und die Ausbildung so besonders macht.
 Die unterschiedlichen Personen bieten nicht nur drei unterschiedliche Blickwinkel, sondern auch interessante Einblicke in den pharmazeutischen Beruf.

PTA = „Pharmazeutisch Technische Assistenz“.
 Voraussetzung für die Ausbildung ist ein mittlerer Bildungsabschluss oder eine abgeschlossene Ausbildung zum/zur „Pharmazeutisch Kaufmännischen Angestellten“.

Die Ausbildungsdauer beträgt 2,5 Jahre.
 Die ersten zwei Ausbildungsjahre finden an einer pharmazeutischen Berufsfachschule statt, wovon 160 Stunden als Praktikum in einer Apotheke absolviert werden müssen.
 Das dient dem Sammeln erster Berufserfahrungen und dem Theorie-Praxis-Bezug.

Die Schulausbildung wird mit Prüfung in Theorie und Praxis abgeschlossen.
 Auf die Prüfungen folgt ein sechsmonatiges Praktikum in einer selbst gewählten öffentlichen oder Krankenhausapotheke. Das Praktikum darf nur Ausbildungsrelevante Tätigkeiten beinhalten. Lerninhalte davon sind, zum Beispiel, der Ausbau der Kenntnisse über Arzneimittel, die Herstellung von Arzneimitteln und die Kundenbetreuung. Außerdem sollen zuvor gelernte Inhalte auf die Praxis übertragen und natürlich vertieft bzw. verinnerlicht werden.

 Das dient der Vorbereitung auf die mündliche Prüfung, mit deren Bestehen das Praktikum und die Ausbildung erfolgreich beendet ist.


Bildreportage

Ein Unterrichtstag in der Zauberschule

„Schulische Ausbildung“ wird oft mit theoretischem oder gar langweiligen Unterricht in Verbindung gebracht.
Ein Irrglaube. Denn schulisch bedeutet nicht zwangsläufig theoretisch und erst recht nicht langweilig!
 Die PTA-Berufsfachschule in Kulmbach befindet sich in einem historischen Gebäude und wird auch „Das Hogwarts von Kulmbach“ genannt.
 Verständlich. Denn das historische und denkmalgeschützte Gebäude in Verbindung mit modernster Technik ergeben eine fast mystische Umgebung.
 Der Praxisunterricht im Labor ist fester und regelmäßiger Bestandteil der pharmazeutisch technischen Assistenz Ausbildung.
 Dort lernen Schüler*innen unter anderem die Herstellung von Arzneimitteln unterschiedlicher Art und Beschaffenheit, den richtigen Umgang mit den einzelnen (teils gefährlichen) Bestandteilen und Hygiene-/Sicherheitsmaßnahmen.
 Die Bilderreihe „Ein Unterrichtstag in der Zauberschule“ liefert einen kleinen Einblick in die PTA-Berufsfachschule in Kulmbach.

Historisches Gebäude „Langheimer Amtshof“

Das Hogwarts von Kulmbach“
Blick durch das Holztor zum Innenhof des historischen Schulgebäudes, mit Sicht auf die Eingangstür.
Blick aus dem Fenster eines Klassenzimmers der BFS des zweiten Stocks.
Teilsicht auf den Innenhof, das Gebäude und die Stadt Kulmbach.

Vergangenheit….

In den Gängen lassen sich Antiquitäten aus dem Pharmaziebereich bewundern.
Links ein alter „Apothekerschrank“.
Arzneimittel aus vergangenen Zeiten und in dieser Form nicht mehr im Handel zu erhalten.
Eine antike „Handtablettenpresse“.
Sie wurde längt modernisiert und automatisiert.

….trifft auf Moderne!

Neben der „klassischen“ Kreidetafel und dem Overheadprojektor finden sich in den Klassenzimmern auch neueste Technik.
Die Apotheke im Klassenzimmer.
Hier können Schüler*innen praxisnah üben und gelernte Theorie anwenden.
Auch im Labor kann man sich an der Verbindung zwischen modernster Schulmaterialien und denkmalgeschützten Räumlichkeiten bewundern.
Hier lernen Schüler*innen zum Beispiel das Herstellen von Arzneimitteln.

Der Weg ist hart

(Weg/Gasse wegwärts PTA-Berufsfachschule)
Die Ausbildung ist nicht leicht, dafür herausfordernd.
Doch sie bietet auch viele Möglichkeiten!
Der Weg lohnt sich auf jeden Fall!

Video-Reportage

PTA-Mangel – Der Rest liegt bei der Politik

Kulmbach – Der zunehmende Fachkräftemangel und fehlende Nachwuchs in Gesundheitsberufen ist längst kein Geheimnis mehr.
 Während verantwortliche Politiker*innen gekonnt wegsehen und die wenigen Forderungen mindestens genauso gekonnt ignorieren,
leisten die verbleibenden Arbeitskräfte Unglaubliches, um unser Gesundheitssystem vor dem Einsturz zu bewahren. Auch an der PTA-Berufsfachschule in Kulmbach geben täglich Alle ihr Bestes, um trotz steigender Belastung beste Qualität zu liefern.

Die Berufsfachschule für PTA in Kulmbach wird intern auch gerne das „Hogwarts“ unter den PTA-Schulen oder „Kulmbacher Zauberschule“genannt.
 Schon auf dem Weg dorthin wird deutlich, erklärt sich diese Namensgebung.
 Zwischen mehreren Häusern führt eine alte, schmale und mit Kopfstein gepflasterte Gasse steil bergauf. Der Aufstieg fühlt sich an, wie eine Reise in die Vergangenheit.
 Oben angekommen führt der Weg durch den großen Innenhof zu den grünen Eingangstüren mit den kleinen Sichtfenstern.
 Auf einem Schild neben dem Eingang sind die Worte „Private Berufsfachschule für pharmazeutisch-technische Assistenten“ zu lesen.
 Kaum zwei Meter nach dem Betreten des Gebäudes ist auf der linken Seite ein kleines Schild an der Wand zu sehen.
 „Labor – Galenische Übungen“ steht dort geschrieben.
 Galenik ist die Lehre von der Zusammensetzung und Zubereitung bzw. Herstellung von Arzneimitteln.
 Im Labor haben die Schüler*innen die Möglichkeit theoretisch erlerntes Wissen praktisch umzusetzen.
 Ein Medikament herzustellen erfordert viel Konzentration. Schon die kleinste Verwechslung kann lebensgefährliche Folgen haben. Ein Rechenfehler kann tödlich enden. Wie wichtig diese Fertigkeit ist, machen beispielsweise die aktuellen Medikamenten-Lieferengpässe deutlich. Die Galenik erlaubt Apotheker*innen gemeinsam mit ihren PTA‘s Arzneimittel herzustellen und auszuhändigen. Neben der Herstellung werden auch Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen, sowie das korrekte Verhalten im Labor gelehrt.
 Alle Lehrkräfte, die praktische Lerninhalte vermitteln, arbeiten regelmäßig zusätzlich in einer Apotheke.
 Das hat mehrere Gründe. Die Lehrkräfte sollen praxisnahe unterrichten können und natürlich selbst den Bezug zur Praxis nicht verlieren. Außerdem sollen sie auf dem aktuellen Wissensstand in ihrem Bereich sein und diesen auch vermitteln.
 Eine dieser Lehrkräfte ist Frau ….
 Sie ist stellvertretende Schulleiterin und war selbst Schülerin an der PTA-Berufsfachschule in Kulmbach. Als sie die Ausbildung erfolgreich beendet hat, sammelte Berufserfahrung als PTA. Nach einigen Jahren führte sie ihr Weg dann wieder zurück an die Kulmbacher Zauberschule.
 Sie hat den Rückgang der Schülerzahlen der letzten Jahre miterlebt und ist fest davon überzeugt, „dass die jungen Leute Geld verdienen möchten und eine Ausbildungsvergütung die PTA-Ausbildung für viele interessanter machen würde.“


 Im ersten und zweiten Stockwerk findet der theoretische Unterricht statt.
 Während in den Fluren allerlei Gegenstände aus längst vergangenen Zeiten zu finden sind, ist in den Klassenzimmern neueste Technik zu finden.
 In einem der Räume findet sich eine Übungsapotheke. Dort werden die zukünftigen PTA‘s in Form von Übungen und Rollenspielen unter anderem auf Kundenkontakt, Beratung und Verkauf vorbereitet.

Der Blick in die Klassenzimmer während des Unterrichts zeichnet ein Bild der Worte des Schulleiters Dr. Gräf. „Noch bekommen wir unsere Schülerzahlen voll. Vor ein paar Jahren mussten wir noch Berwerber*innen ablehnen weil die Plätze voll waren. Das kommt heute nicht mehr vor.“
 Denn obwohl die Anzahl der Schüler*innen ausreichend wirkt, sind doch einige freie Plätze zu sehen.

Wieder ein Stockwerk höher befinden sich das Sekretariat, Lehrerzimmer und Büro des Direktors. Neben ihren normalen Tätigkeiten kümmert sich die Sekretärin auch um die Vermittlung von Wohnungen und Zimmern, Fahrgemeinschaften und Arbeitsplätzen. Sie unterstützt Schüler*innen bei Anträgen auf zum Beispiel Fahrtgeld und Ausbildungsbeihilfe, organisiert Ausflüge und steht teilweise auch während der Ferienzeiten für Rückfragen im Sekretariat zur Verfügung.
 Die gelernte pharmazeutisch technische Assistent hat ihre Ausbildung an der Berufsfachschule Kulmbach gemacht, an der sie heute als Sekretärin arbeitet.
 Auf die Frage, was getan werden müsste, um die PTA-Ausbildung für Nachwuchs wieder interessanter zu machen, antwortete sie „Eine Ausbildungsvergütung könnte schon viel helfen. In allen anderen Berufen bekommt man ja auch was während der Ausbildung!“

Hinter dem Sekretariat befindet sich das Büro des Schulleiters.
 Dr. Gräf arbeitet weit über 50 Stunden pro Woche. Einen Teil davon arbeitet er als Lehrer an der Berufsfachschule. Denn Lehrer war und ist schon immer sein Traumberuf. Einen anderen Teil davon verbringt er in der nahegelegenen Apotheke. Dort arbeitet er zum Beispiel im Notdienst am Schalter, um den Praxisbezug nicht zu verlieren. Den restlichen Teil ist er als Schulleiter tätig.
 Er unterstützt seine Schüler*innen wo es geht und steht bei Fragen und Problemen immer zur Verfügung. Ein familiärer und friedlicher Umgang miteinander ist ihm genauso wichtig wie die individuelle Förderung und Betreuung der Schüler*innen.
 Intensiv-Unterricht und Tutoren sollen verhindern, dass leistungsschwächere Schüler*innen auf der Strecke bleiben.
 Das alles macht er nicht weil er es muss, sondern weil er es will.
 Damit am Ende der Ausbildung qualifizierte und bestens vorbereitete PTA‘s stehen. „Wir tun hier alle unser Bestes und alles was wir können. Der Rest liegt ist Aufgabe der Politik!“

Auf dem Weg vom Gebäudeeingang zum Büro des Direktors lagen viele Begegnungen mit Lehrkräften, Angestellten und Schüler*innen.
 Ihnen allen wurden Fragen gestellt, zwei davon immer identisch:
 „Wie könnte man die PTA-Ausbildung attraktiver machen?“
 Und „Würden Sie sich trotz der Probleme wieder für diesen Berufsweg entscheiden?“.

Auffällig an diesen beiden Fragen ist, dass sie ausnahmslos von allen gleich beantwortet wurden:

Die Ausbildung würde durch entsprechende Vergütung an Attraktivität gewinnen und alle Befragten würden sich – trotz bestehender Probleme – wieder für die Ausbildung „Pharmazeutisch Technische Assistenz“ entscheiden.

(Dies ist eine stark gekürzte Zusammenfassung der Video-Reportage. Für mehr Informationen/Bilder/ausführliche Reportage bitte Video ansehen.)


Interviews

Herr Dr. Hubmann 1

Hier könnt ihr den ersten Teil des Interviews mit
Dr. Hubmann zum Thema „PTA-Fachkräftemangel und Politik“ ansehen.

Herr Dr. Hubmann 2

Hier könnt ihr den zweiten Teil des Interviews mit Dr. Hubmann zum Thema „PTA-Fachkräftemangel und Politik“ ansehen.

Interview mit Dr. Hubmann

Verschriftlichung/Text


Ein bisschen Spaß muss sein…

Interview mit Dr. Ersatz

Hier könnt ihr das Spaßinterview mit Dr. Ersatz ansehen.

Was haben wir uns dabei eigentlich gedacht?!

Ehrlich gesagt nicht viel.
Es gibt unzählige Gründe, weswegen wir (zu Recht) verstimmt sind.
Selbst das Abschlussprojekt soll zum Nachdenken anregen.
Erst, wenn ich euch informiert, erreicht und zum Lachen gebracht habe, ist mein Ziel erreicht.

Hoffentlich ist mir das gelungen.

Vielen Dank für eure Aufmerksamkeit!
Eure Sherin



Fazit

Innenhof des historischen Gebäudes der
PTA-Berufsfachschule (Blick Richtung Ausgangstor)
Hier könnt ihr mein persönliches Fazit zum Thema PTA-Ausbildung anhören.

Posted by Sherin Keil