Schimpfen

Fluchen auf Oberfränkisch

Dunner wedder nuch a mol!

Ob Wedderhex, Oarschgrabfn oder Daabala: Der oberfränkische Dialekt bietet vielfältige Möglichkeiten, sich auszulassen. Eine Umfrage nach dem Lieblingsschimpfwort der Kulmbacher bringt ein erstaunliches Ergebnis.

Denn offensichtlich sind die Kulmbacher ein gemütliches Volk. Die Befragten geben an, eher selten zu schimpfen. „Ist besser für's Herz“ und „Nee, eigentlich hab ich da echt keinen Grund dafür“ sind nur zwei Meinungen.

Wörter wie „Bridschn“ sind vor allem bei Frauen verpönt. Aber mit etwas gediegeneren Wörtern schimpft auch der Kulmbacher gern mal. Und so entsteht eine Top 3, nachzuhören im Podcast.

fränkische Schimpfwörter

Verschiedene Gründe

Erklärungen, warum Menschen schimpfen, sind vielfältig. Ein Verhaltensbiologe deutet Schimpfen als Drohverhalten. Durch das Schimpfen soll lautstark die eigene Stärke demonstriert und damit kämpferischen Auseinandersetzungen vorgebeugt werden.

Fränkische Schimpfwörter

Außerdem hilft Schimpfen, Schmerz auszuhalten. Die Zeit hat sich in einer Kolumne mit der Frage „Hilft schreien gegen Schmerz?“ auseinandergesetzt. Dabei ziehen sie ein Beispiel des britischen Psychologen Richard Stephens heran. Dieser rekrutierte Studenten, die ihre Hand in eiskaltes Wasser halten mussten. Das Ergebnis: Durften die Studenten fluchen, hielten sie doppelt so lange durch wie ohne Fluchen. Allerdings mahnt Stephens: Schimpft man dauernd, lässt diese Wirkung nach.

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Posted by NadineSchobert