Basketball Bundesliga – medi Bayreuth gegen Syntainics MBC in Weißenfels
Kraftlos und konfus: so gingen die Spieler von medi Bayreuth am Sonntag in der Stadthalle von Weißenfels unter. Nur drei Tage nach dem überraschenden Heimsieg gegen Titelfavorit ALBA Berlin verloren die Oberfranken das Duell gegen den abstiegsbedrohten Syntainics MBC mit der 90:108 (43:53). Kapitän Bastian Doreth stellte sich nach der Partie als einziger der Presse. Richtig sauer ist er: „Anscheinend wollen wir, dass die Saison in zwei Wochen zu Ende ist.“
Dabei gingen die Bayreuther als Favoriten in das Spiel. In der Tabelle stehen sie zwar nur vier Plätze vor dem MBC, hatten mit 14 Spielen aber doppelt so viele Siege auf dem Konto, wie die Weißenfelser.
Schwacher Start für medi
In der mit 2.450 Zuschauern gut gefüllten Stadthalle in Weißenfels startete medi Bayreuth – wie schon zuletzt – schwach in die Partie und lag schnell zweistellig zurück. In den letzten Spielen fanden die Bayreuther schnell besser zu ihrem Spiel, am Sonntagnachmittag bestimmten die Weißenfelser das Geschehen. Vor allem Andrew Warren, der bereits zur Pause 24 seiner insgesamt 30 Zähler auf dem Konto hatte, trug die Wölfe bis zur Pause nahezu im Alleingang. Er brachte den Wolfsbau zum Beben, dabei stellte er auch noch einen neuen persönlichen Punkterekord auf. Und hatte viel Spaß: „It was a lot of fun.“
Diesen Schwung nahm das Team von Silvano Poropat auch in den dritten Abschnitt mit und hielt weiterhin seinen Vorsprung. Vier Minuten vor dem Ende hatte medi die Möglichkeit, durch Kassius Robertson mit einem freien Dreier nochmals auf sechs Zähler heranzukommen. Der Wurf des Kanadiers ging jedoch nicht in den Korb der Wölfe. Die legten in den folgenden 90 Sekunden ihrerseits ordentlich nach und zogen wieder mit 14 Punkten davon. Am Ende zerfiel die Mannschaft von Bayreuth komplett. Der Wolfsbau tobte und die Spieler des MBC ließen sich den Sieg nicht mehr nehmen. Die Weißenfelser Fans skandierten schon drei Minuten vor Schluss: „Hier regiert der MBC.“
Bayreuths Basketballer ohne Kraft
Eine Mannschaft wollte den Sieg am Sonntag einfach mehr: der MBC. Mit ihrem 8. Saisonerfolg haben die Weißenfelser einen großen Schritt in Richtung Klassenerhalt gemacht. Die „Heroes of tomorrow“ – wie sie sich nennen – ließen sich von ihnen teilweise vorführen. Toller Teambasketball, Kampf und Energie war nur beim MBC zu sehen. Bayreuth zeigte heute eine mangelhafte Defensive gepaart mit einer inkonsequenten Offensive. Ungenaues Passspiel, Probleme mit der Ballkontrolle und beim Abschluss, hektische Aktionen: die medi-Spieler fanden kein Mittel gegen die wie entfesselt aufspielenden Weißenfelser.
Bayreuths Headcoach Raoul Korner wäre ein Sieg heute sehr wichtig gewesen. Nach dem Spiel war er enttäuscht: “Wir schaffen es nicht, uns für solch ein Spiel am Riemen zu reißen und die Intensität zu bringen, die man braucht, um auswärts zu gewinnen. Wir erlauben 108 Punkte, das ist ein Witz. Es ist nicht gelungen, die nötige Energie aufs Feld zu bringen. Wenn man das zum wiederholten Mal nicht hinkriegt, dann ist man nicht in den Play-offs und verdient es auch nicht, da zu sein. Irgendwann müssen wir das zur Kenntnis nehmen.”
Die Bayreuther haben sich aus dem Rennen um die Play-off-Plätze mit der unnötigen Niederlage wohl endgültig verabschiedet und die Chance vergeben, nach Punkten mit dem achten Platz gleichzuziehen.
Bayreuth muss am kommenden Samstag auswärts bei ratiopharm Ulm antreten. Beim Tabellensechsten treten sie dann hoffentlich wieder als ein geschlossenes Team auf.