Oberfränkische Erfolgsgeschichte - wie Carolin Schuberth mit ihren Waschies von Kulmbach aus die Welt erobern will
Kulmbach. Die Nachwuchsmodels von Heidi Klum hielten sie schon vor laufender Kamera in der Hand, auch Unternehmer Ralf Dümmler ließ sich in der TV-Show „Die Höhle der Löwen“ von ihnen begeistern und entschied sich für ein Invest. Bis die Waschies nationale und internationale Bekanntheit erreichen, ist es jedoch ein weiter Weg, der seinen Anfang im Jahr 2015 nimmt – in Kulmbach.
Nach der Geburt ihrer Tochter Valerie stellt Mutter Carolin Schuberth schnell fest, dass die alltägliche Reinigung mit Feuchttüchern Probleme hervorruft. Das Kind leidet unter Hautirritationen. Zudem ist die Verwendung herkömmlicher Tücher alles andere als umweltfreundlich. Also entscheidet sich Schuberth selbst ein geeignetes Produkt zu entwickeln – hypoallergen, wiederverwendbar und weich genug für zarte Babyhaut. Doch so ein Produkt lässt sich ohne Expertise und professionelle Hilfe kaum selbst herstellen. Den entscheidenden Tipp gibt Caroline Schuberths Mutter.
Carolin Schuberth hat Internationales Management studiert, bei Banken gearbeitet und eine Werbeagentur gegründet.
Mit dem von der Mutter entworfenen Muster in der Tasche wird Schuberth bei einer Weberei in der Nähe vorstellig. Fünf Meter sollen dort nach ihren Wünschen hergestellt werden. Fünf Meter? In solchen Größenordnungen denkt in dem Unternehmen niemand. 300 Meter sind die Mindestnorm. Denkt Schuberth heute an diesen Moment zurück, muss sie lachen. Und auch damals, im Jahr 2015, lässt sie sich von der Größenordnung nicht abschrecken. Dann halt 300 Meter.
Sie kauft eine Nähmaschine, stellt das Gerät in ihrer Agentur ab und fängt an zu nähen. „Die ersten Prototypen haben wir in der Familie verschenkt“, erzählt Schuberth. Doch das ist natürlich nur der Anfang. Die Marketingfachfrau entwirft ein Logo, lässt sich einen Namen schützen und designet Verpackungen. Ende 2016 schaltet sie ihren Onlineshop frei. Die Unternehmerin stellt schnell fest, dass die Waschies nicht nur ein Produkt für Kleinkinder sind, sondern sich auch ideal zum Abschminken eignet. Also näht sie entsprechende Pads und erweitert ihr Sortiment.
Zwar erfreuen sich die Waschies großer Beliebtheit und die Umsätze steigen, doch der große Verkaufserfolgt bleibt aus. Also, so erzählt es Schuberth heute, will sie es zusammen mit ihrer Geschäftspartnerin Marcella Müller auf der ganz großen Bühne probieren. Die Frauen bewerben sich bei der TV-Show „Die Höhle der Löwen“ – und werden eingeladen, ihre Geschäftsidee vor fünf Investorinnen und Investoren sowie laufender Kamera zu präsentieren. Mit Erfolg. Die flauschigen Kissen wecken das Interesse von Unternehmer Ralf Dümmel. Im Gespräch betont Schuberth:
„Der Unterschied zu unseren Konkurrenten ist, dass die Waschies echte Qualitätsprodukte sind.“
Weben, Färben, Nähen – die Produktion findet weitgehend in Oberfranken statt, nur ein kleiner Teil in Asien. In den deutschsprachigen Ländern gehöre der wiederverwendbare Waschlappen inzwischen zu den „Lieblingsprodukten“, erzählt Schuberth. Auch woanders in Europa sowie in Teilen des Mittleren Ostens werden Waschies verkauft. Als nächstes sollen die Produkte, zu denen eine eigene Kinderlinie gehört, den südkoreanischen Markt erobern. Ein großes Ziel, das demnächst in Angriff genommen wird, sind die USA.
Das Erfolgsrezept ist einfach und international verständlich. Mit den Waschies und wenig Wasser lässt sich Schminke innerhalb weniger Sekunden abwaschen.
Doch wie kam es überhaupt zu dem Name? „Der kommt von meinen Kindern. Die haben sofort gesagt, dass das doch Waschies seien“, erzählt Schuberth. Groß war dann die Freude, als vor zwei Jahren die Waschies ihren ganz großen Auftritt hatten. Bei Germanys Next Topmodel hielten Heidi Klums beste